Erbkrankheiten beim Havaneser



Der Havaneser ist noch eine sehr "junge" Hunderasse. Aber auch hier gibt es leider schon 2 Krankheiten, die bei unsachgemäßer Zucht zu einem großen gesundheitlichem Problem werden können.

Patellaluxation:


Was ist das, eine Patellaluxation kurz PL genannt?

Patellaluxation (lat. Luxatio patellae) bedeutet: Verschiebung der Kniescheibe…..

Hierbei unterscheidet man eine traumatisch bedingte Luxation (z.B. durch Unfälle oder äußere Gewalteinwirkung) von der angeborenen.
Eine durch einen Unfall hervorgerufenen Luxation hat auch meistens weitere Schädigungen wie Bänderrisse oder Meniskusschäden zur Folge.

Bei einer angeborenen Patellaluxation kommen mehr pathologische Deformierungen und dadurch entstehende Funktionsstörungen zum tragen.

Die Patella ist ein kleiner Knochen der sich im unteren Teil des Oberschenkelknochens in dem so genannten Rollkamm (einer kleinen Rille) befindet. Bei Bewegungen der Hinterbeine wandert die Scheibe in der Rille auf und ab.
Ist nun die Rille z.B. nicht tief genug kann es passieren, dass die Patella „rausrutscht“. Vielleicht ist die Kniescheibe aber auch zu groß und passt nicht richtig in die Rille, dann kommt es vor, dass die Scheibe keinen optimalen Halt findet.
Eine häufige Überdehnung der Sehnenbänder führt besonders in der Wachstumsphase dazu, dass sich die Bänder nicht genug straffen. Der nötige Halt kann somit nicht gewährleistet werden.

Eine Luxation kann sowohl medial (also mittig) stattfinden, wie auch lateral (seitlich).

Unterschieden wird in 4 Gradeinteilungen:

Grad 1: Die Patella kann durch Druck leicht luxiert werden, springt jedoch spontan wieder in den Rollkamm zurück.

Grad 2: eine häufige Patellaluxation, vielleicht zeitweise auch permanent auftretend, jedoch ist die manuelle Reluxation spontan möglich.

Grad 3: Die Patella kann durch Druck von außen wieder in ihre reguläre Position verschoben werden, sie luxiert allerdings bei nachlassen des Drucks wieder.

Grad 4: die Patella ist permanent luxiert, eine Reposition in ihre alte Stellung ist nicht möglich.

Bemerkt der Hundehalter eine Patellaluxation?

Meistens ist es selbst für einen Laien möglich die Anzeichen richtig zu deuten. Der Hund hebt beim Laufen plötzlich ein Bein und läuft auf 3 Beinen weiter. Hierbei könnte es sich um eine Luxation handeln, der Hund hebt instinktiv sein Bein und wartet darauf, dass die Patella wieder von selber in die richtige Position springt. Man bemerkt beim Hund keinerlei Schmerzreaktionen, jedoch sollte bereits jetzt gehandelt werden, denn die PL bessert sich in der Regel nicht von selber. Im Gegenteil die Luxationen nehmen eher zu.

Häufig macht sich eine PL erst im Junghundestadium bemerkbar, die Medizin nimmt an, dass es beim Eintritt der Geschlechtsreife zu einem Überschuss von Östrogen kommt. Ein Östrogenüberschuss begünstigt eine Bindegewebeerweichung, was eine bis dato unbemerkte PL Disposition verschlimmern kann. Auch Schwangerschaft und Läufigkeit einer Hündin stellt ein erhöhtes Risiko dar, denn durch die Hormonumstellung kann es auch hier zu Patellaluxationen kommen.

Patellauntersuchung sollten Sie nicht durchführen lassen, wenn Ihre Hündin läufig ist, scheinschwanger oder schwanger. Durch das Ungleichgewicht des Hormonhaushaltes könnte es zu falsch positiven Befunden kommen.
Ebenso ist die Diagnosestellung einer Patellaluxation erst sicher mit 1.5 Lebens-Jahren zu stellen.

Katarakt:


Was ist Katarakt?

Die Erkrankung Katarakt (Grauer Star) tritt nicht nur bei Menschen auf, sondern auch bei Hunden und Katzen.
Hierbei wird die Linse im Auge immer trüber und die visuelle Wahrnehmung mehr und mehr eingeschränkt. Ab einem bestimmten Ausmaß kann dieser das Sehvermögen erheblich beeinträchtigen und unbehandelt sogar zur Erblindung führen.

Es gibt verschiedene Kataraktformen. Hier erläutere ich die Wichtigsten.

Senile Katarakt:

Die Erkrankung entsteht nach dem 6. Lebensjahr (bei großen Rassen) bzw. nach dem 8. Lebensjahr (bei kleinen Rassen)!

Mögliche Auslöser können auch Entzündungen, Diabetes, Vergiftungen, Verletzungen oder auch ein Trauma sein.

Juvenile Katarakt:

Die Erkrankung entsteht zwischen der achten Lebenswoche und dem sechsten Lebensjahr. Erbliche Katarakte treten häufig während dieser Lebensphase auf, allerdings sollten Traumas oder Vergiftung u.s.w. ausgeschlossen werden. Für die Zuchtselektion sollte hierrauf ein besonderes Augenmerk gerichtet werden.

Die Zahl der Rassen, bei denen erblich bedingte Augenerkrankungen auftreten nimmt ständig zu. Um nun die Ausbreitung so gering wie möglich zu halten, sollte jeder Züchter so verantwortungsvoll sein, seine Tiere regelmäßig auf die Erkrankung untersuchen zu lassen.
Ein oder zwei Untersuchungen im Hundeleben reichen nicht aus. Regelmäßige Untersuchungen bei dafür zugelassenen Tierärzten sollten durchgeführt werden, um Defekte in der Population der jeweiligen Rasse so gering wie möglich zu halten.

Ein Welpenkäufer sollte den Züchter ruhig darum bitten, Einsicht in die Untersuchungsbefunde zu erhalten.




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